,

Staatsmeisterschaften der Männer 2025

Die 126. Staatseinzelmeisterschaften der Männer sowie die österreichischen Meisterschaften der U15 bis U23 kamen am 31. Mai/1. Juni im Sportpark Linz – Auwiesen zur Austragung. Es herrschte eine großartige Stimmung, sehr viele Zuschauer waren da, um die Athleten anzufeuern. Auch der ORF mit Fachkommentator Mathias Haiden kam nach Linz und sie werden die 88 kg und 94 kg am Sonntag, 8. Juni bei Sportbild in einem Beitrag senden. Ausrichter SK VÖEST Linz gab sein Bestes und bot den Teilnehmern hervorragende Wettkampfbedingungen. Gehoben wurde bereits in den neuen IWF-Gewichtsklassen, die mit 1.Juni vorgegeben waren. 77 Meldungen waren abgegeben, es waren aber nur 62 Teilnehmer am Start.

Von den acht Gewichtsklassen gingen jeweils drei an Oberösterreich und Niederösterreich sowie jeweils ein Sieg an die Steiermark und Wien. Im Nachwuchsbereich der U15 bis U23 erzielte Oberösterreich 9 x Gold vor Niederösterreich 6x Gold, der Steiermark 2 x Gold sowie Tirol und Wien mit einem Titel die meisten Siege.

Die Schlagzeilen

Eine knappe Entscheidung in der 79 kg Klasse

In der ersten Gruppe am Samstag um 10 Uhr war bereits Hochspannung angesagt. Mit Jonas Klinger (VÖEST), Jakob Weber (Lochen), Paul Majer (Baden) und Phillip Boresch (Ranshofen) kamen im Vorfeld gleich vier Heber für den Staatsmeistertitel in Frage. Im Reißen bereits Dramatik: Jonas Klinger begann bei 120 kg mit einer gültigen Hebung, Jakob Weber folgte ihm mit einem misslungenen Versuch, Paul Majer ebenfalls mit einem gültigen Erstversuch bei 120 kg. Phillip Boresch stieg mit 121 kg mit der höchsten Anfangslast ein. Weber steigerte auf 121 kg, diesmal war der Versuch gültig und er war zurück im Medaillen Kampf. Klinger schaffte im zweiten Versuch 124 kg, Boresch scheiterte im zweiten Versuch wie nach ihm Weber im dritten Versuch an der 124 kg Marke. Doch Boresch meldete sich mit gültigen 124 kg im Drittversuch zurück. Paul Majer bewältigte im zweiten Versuch 125 kg und ging in Führung, doch die hielt nicht lange, denn Klinger hob im dritten Akt 126 kg. Doch Majer wollte es genau wissen, ging nicht auf 127 kg, was viele gedacht hatten, sondern gleich auf 130 kg, der knapp misslang. Damit in Front nach dem Reißen: Klinger mit 126 kg vor Majer mit 125 kg, Boresch mit 124 kg und Weber mit 121 kg.

Im Stoßen begann der Führende nach dem Reißen Jonas Klinger bereits bei 144 kg mit einer gültigen Hebung, steigerte dann auf 149 kg die er gut umsetzen konnte, aber nicht zur Hochstrecken bringen konnte, bei der Wiederholung machte er nur mehr ein Zugübung. Die Reduzierung seines Körpergewichtes von 85 kg auf 79 kg, wie er meinte, habe ihn zu viel Substanz gekostet. Nachdem Boresch, Weber und Majer, die mit 150 kg jeweils mit einem gültigen Versuch in den Wettkampf eingestiegen sind, war Klinger raus aus dem Medaillen Kampf.Nun kam Dramatik auf: 155 kg wurden aufgelegt, Boresch scheiterte nach gutem Umsatz beim Ausstoßen, Weber sowie Majer bewältigten die 155 kg im zweiten Versuch. Damit Majer mit 280 kg vor Weber mit 276 kg und Boresch mit 274 kg im Zweikampf vor den letzten drei Versuchen in Front. Nachdem Boresch wiederum an der 155 kg Marke scheiterte, ließ sich Majer 157 kg auflegen, gut umgesetzt aber nicht zur Hochstrecke gebracht werden. Nun wurden für Weber 160 kg aufgelegt, bei gültiger Hebung wäre er der Staatsmeister in der 79 kg Klasse. Er konnte die Last sehr gut umsetzen, scheiterte aber beim Ausstoß. Damit wurde Paul Majer zum ersten Mal Staatsmeister in der Allgemeinen Klasse mit 280 kg im Zweikampf vor Weber mit 276 kg und Boresch mit 274 kg.

Hmayak Misakyan mit österreichischen U23 Rekord

Die 88 kg Klasse wurde in eine B und A Gruppe auf Grund der vielen Starter aufgeteilt. Der stärkste Heber aus der B-Gruppe war Lukas Zwicklhuber vom ESV Wels, der mit neuen Bestmarken überzeugen konnte und so zwei Heber aus der A-Gruppe bezwingen konnte.

Im Vorfeld sprach man von einem Duell zwischen dem Sportsoldaten Hmayak Misakyan (VÖEST) und dem Justizsportler Dominik Certov (Vösendorf), doch es wurde eine One-Man-Show von Misakyan. Certov begann mit gültigen 136 kg im Erstversuch im Reißen. Misakyan startete mit gültigen 140 kg. Nachdem Certov bei 140 kg zweimal scheiterte, legte der 22-jährige Sportsoldat mit 144 kg im zweiten Versuch und mit 146 kg im dritten Versuch nach. Die 146 kg waren zugleich österreichischer U23 Rekord. Luca Modery vom SK VÖEST lag mit 125 kg auf Rang drei.

Im Stoßen begann Luca Modrey bei 161 kg, Hmayak Misakyan startete bei 165 kg. Dominik Certov wollte es im Stoßen genau wissen, begann bei 166 kg, doch nach gutem Umsatz konnte er das Hantelgewicht nicht zur Hochstrecke bringen. Die Wiederholung klappte. Für Modrey wurden 168 kg aufgelegt, wieder ein guter Versuch. Misakyan bewältigte im zweiten Versuch 170 kg. Jetzt wurde für Modrey die neue österreichische U20 Rekord-Last von 173 kg aufgeladen, guter Umsatz aber leider bei Ausstoßen das Hantelgewicht etwas nach vorne gestoßen und dadurch konnte er das Gewicht nicht fixieren. Für Misakyan wurden jetzt für seinen letzten Versuch 174 kg aufgeladen, wieder ein Klasse Versuch des 22-jährigen und damit 320 kg im Zweikampf erzielt, Diese Zweikampfleistung liegt nur 7 kg unter der WM-Norm. Certov steigerte sich auf 176 kg, er konnte die Last sehr gut umsetzen, scheiterte aber beim Ausstoß. Damit ist Misakyan mit 320 kg im Zweikampf Staatsmeister, Certov mit 302 kg auf Rang zwei und Modrey mit 293 kg auf Rang drei.

Elias Simbürger mit Österreich Rekord

Die 94 kg Klasse war eine klare Angelegenheit für den U20 Bronzemedaillengewinner im Stoßen 2024 Elias Simbürger. Der 21-jährige Grazer Sportsoldat begann zwar im Reißen mit einer ungültigen Hebung bei 145 kg, doch die Wiederholung funktionierte. Nun wurden für ihn 152 kg aufgelegt, ein toller Versuch folgte und das war auch österreichischer U23 Rekord. Im Stoßen startete er mit 182 kg, für seinen zweiten Versuch wählte das Betreuerteam für Elias 191 kg, die Last wäre nicht nur Österreich Rekord in der Allgemeinen Klasse, sondern er wäre auch mit 406,87 Sinclairpunkten der Punktestärkste Heber der Meisterschaft knapp vor Misakyan, der eine Gruppe vorher 405,31 Punkte erzielte. Doch er machte es Spannend! Die 191 kg gut umgesetzt, beim Ausstoßen scheiterte er. Im dritten Versuch zeigte er seine Klasse, wieder ein toller Umsatz und das Hantelgewicht über Kopf gebracht. Damit österreichischer Rekord im Stoßen und mit 343 kg U23 ÖR.

Auf Platz zwei der 27-jährige Salzburger im Dress der Union Lochen Benjamin Nezmah, der Quereinsteiger aus dem Crossfit der genau vor einem Jahr bei den Staatsmeisterschaften seinen ersten Wettkampf absolvierte und da in der 96 kg Klasse mit 266 kg im Zweikampf Platz drei erreichte schaffte diesmal mit 131 kg im Reißen sowie 150 kg im Stoßen, er konnte sogar im letzten Versuch 169 kg noch umsetzen und auch ausstoßen doch der Versuch war wegen Nachdrückens ungültig. Auf Rang drei Manuel Littringer mit 262 kg im Zweikampf.

Julian Heidenbauer zeigte Nerven

Die letzte Tagesgruppe war am Samstag die 110 kg und + 110 kg. In der 110 kg Klasse fehlten von den gemeldeten Teilnehmern der Sieger der 109 kg Klasse mit 324 kg im Zweikampf Philipp Forster und der Vizemeister Mario Secka mit 323 kg. Damit dachte man das ist der fixe Titel für den 26-jährigen Steirer Julian Heidenbauer. Falsch gedacht es wurde spannend da der 33-jährige Milos Zivkovic (Klosterneuburg) mit 135 kg im Reißen aufwarten konnte und Heidenbauer erst im dritten Versuch nach zwei Fehlversuchen die 140 kg gültig bewältigen konnte. Im Stoßen begann Zivkovic bei 160 kg, Heidenbauer folgte mit gültigen 170 kg, Zivkovic gelangen auch die 170 kg. Damit lag Heidenbauer im Moment mit 310 kg zu 305 kg in Front. Nun kam Spannung auf, da Heidenbauer die 175 kg im zweiten Versuch nach gutem Umsatz beim Ausstoßen wegen Nachdrücken vom Kampfgericht mit ungültig bewertet wurde. Nachdem Zivkovic auf 176 kg steigerte er benötigt sechs Kilo mehr als Heidenbauer im Stoßen um als Sieger die Plattform verlassen zu können. Was für ein Gewaltakt vom 33-jährigen bei den 176 kg, klasse umgesetzt und dann dieser Ausstoß. Damit lag Zivkovic vor den letzten Versuch von Heidenbauer mit 311 kg zu 310 kg in Front. Aber Julian ließ nicht locker musste auch auf die 176 kg gehen, wieder gut umgesetzt und dann für alle Zuschauer gut ausgestoßen. Die Wertung folgte mit 2:1 gültig. Damit siegte Heidenbauer mit 316 kg vor Zivkovic mit 311 kg und auf Platz drei Mag. Ulrich Fürlinger vom AKH Vösendorf mit 234 kg.

Sargis Martirosjan mit 350 kg im Zweikampf

Zuerst in der ersten, dritten und vierten Gruppe als Coach dabei und in der fünften Gruppe selbst am Start, die Rede ist vom 38-jährigen 2-fachen Olympiateilnehmer und Nationalcoach Sargis Martirosjan (VÖEST Linz) der wieder einmal es allen zeigte, was alles möglich ist. Mit 164 kg im Reißen und 186 kg im Stoßen schaffte er 350 kg im Zweikampf und setzte sich mit   383,22 Sinclairpunkten auf Rang drei aller Teilnehmer. Zweiter hier Roland Trnka (Badener AC) mit 247 kg (107-140) und auf Rang drei Bernhard Breitner, der nach dem Reißen noch mit 112 kg vor Trnka lag. Im Stoßen haderte er mit der harten Kampfrichterentscheidung in seinen letzten Stoßversuch bei 138 kg. 2:1 ungültig. Damit war Platz zwei futsch.

Damit war der erste Wettkampftag beendet.

Michael Baumgartner siegte bis 60 kg

Der 51-jährige Masters Europameister 2025 Michael Baumgartner von der Eiche Wien siegte überlegen in er 60 kg Klasse mit 163 kg (75 – 88) und holte damit den einzigen ÖM-Titel für den Landesverband Wien. Auf Rang zwei Nino Schinko vom neugegründeten Steirischen Verein DSG Steiermark mit 138 kg knapp vor dem 68-jährigen Franz Galuska (SK Loosdorf) mit 135 kg (60 – 75).

Loosdorfer Sieg in der 65 kg Klasse

Mit 160 kg im Zweikampf (73 – 87) siegte der 32-jährige Loosdorfer Siegfried Neuhauser in der 65 kg Klasse. Dahinter mit 154 kg Julian Rauch vom AC Feldkirchen mit 154 kg (68 – 86) und auf Platz drei Michael Moderbacher vom SC Harland mit 135 kg (65 – 70).

Enge Entscheidung auch bis 71 kg

Nach dem Reißen lag der Welser Dominik Schröpfler in der 71 kg Klasse mit 103 kg noch knapp vor Bernhard Legel (Vösendorf) er kam auf 102 kg und Mario Kanyka (Mödling) mit 100 kg in Führung. Legel begann das Stoßen mit 127 kg, Schröpfler begann bei 128 kg, ihm folgte Kanyka mit gültigen 128 kg. Legel steigerte auf 130 kg mit einer gültigen Hebung, Schröpfler folgte mit gültigen 131 kg. Damit vor den letzten Versuchen war Schröpfler mit 234 kg vor Legel mit 232 kg und Kanyka mit 228 kg in Front. Kanyka misslang der dritte Versuch bei 133 kg, Legel steigerte gleich nach seinen gültigen 130 kg auf 140 für seinen letzten Versuch und brachte damit Schröpfler unter Zugzwang. Schröpfler steigerte auf 135 kg konnte die Last zwar noch schwerumsetzen scheiterte aber beim Ausstoß. Damit reduzierte Legel sein Gewicht auf 136 kg, die er mit Bravour zur Hochstrecke brachte und sich den ÖM-Titel mit 238 kg im Zweikampf vor Schröpfler mit 234 kg und Kanyka mit 228 kg sicherte.

Report & Fotos: Conny Högg

Mehr Fotos: Foto Archiv – OÖGV Oberösterreichischer Gewichtheberverband

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vierzehn + zwanzig =